Galerien aus Deutschland
Städt. Wessenberg-Galerie, Konstanz
Städtische Wessenberg-Galerie
Wessenbergstraße 43
78462 Konstanz
Teil. 07531/900 921 oder 376
Eintritt:
3,- Euro
Gruppen ab 10 Personen: jeweils 2,- Euro
Schulklassen frei
Bei Sonderausstellungen kann ein erhöhter Eintritt erhoben werden.
Führungen wochentags: 40,- Euro
abends und am Wochenende: 50,- Euro
Die Städtische Wessenberg-Galerie ist eine fast 150-jährige Institution, benannt nach dem letzten Bistumsverweser Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774 – 1860). Nach seinem Tod vermachte er der Stadt Konstanz nicht nur sein stattliches Wohnhaus gegenüber dem Münster, sondern auch seine umfangreiche Bibliothek und die rund 400 Blatt umfassende Kupferstichsammlung. Seine ebenfalls beachtliche Gemäldekollektion erwarb der badische Großherzog. Dieses Erbe bildet bis heute den Grundstock einer bis ins 20. Jahrhundert stetig erweiterten Sammlung (u.a. Werke von Adolf Dietrich, Karl Hofer, Hans Purrmann und Rudolf Wacker), deren herausragende Bestände in aktuellen Themenausstellungen präsentiert werden.
Kinder- und Jugendprogramm
Zu jeder Sonderausstellung bietet die Städtische Wessenberg-Galerie eine Vielfalt von Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche
Während der Ausstellungsumbauten muss die Städtische Wessenberg-Galerie aus organisatorischen Gründen geschlossen bleiben.
Ausstellungen
Ausstellungen
Wachsen – Blühen – Welken. Ernst Kreidolf und die Pflanzen
29. Januar bis 17. April 2022
Ernst Kreidolf: Der Zaubergarten; 1934, Öl auf Leinwand; 87 x 106,7 cm, Gemeinde Tägerwilen
Ernst Kreidolf: Anemonen; 1918/19, Aquarell auf Papier; 31,5 x 39,5 cm, Kunstmuseum Bern
Ernst Kreidolf (1863 Bern-1956 Bern) ist in der Schweiz, aber auch in Deutschland, wo er mehr als dreiβig Jahre lang lebte und arbeitete, als Maler und vor allem als Bilderbuchkünstler bis heute unvergessen. Mit seinen an der Wende zum 20. Jahrhundert erschienenen Büchern Blumen-Märchen (1898), Die schlafenden Bäume (1901) und Gartentraum (1911) setzte er neue Maβstäbe in der Bilderbuchgestaltung. Aber auch später entstandene Werke zählen zu den unvergessenen Bilderbuchklassikern. Die Gedichte und Geschichten für seine Bücher verfasste Kreidolf selbst, er war jedoch auch als einfühlsamer Illustrator tätig, so für die Blumengedichte von Adolf Frey (1920, 1932) oder das Lesebuch Roti Rösli im Garte (1925).
Ernst Kreidolf wuchs auf dem Hof der Großeltern in Tägerwilen, Thurgau, auf und war von Kindheit an mit der heimischen Flora eng vertraut. Bereits die Zeichnungen des Dreizehnjährigen zeugen von genauer Beobachtungsgabe und seinem Einfühlungsvermögen in das jeweilige Wesen einer Pflanze. Dieses Wissen war der Ausgangspunkt für die spätere «Vermenschlichung» seiner Bilderbuchgestalten. Daneben bildete das akribische Studium der Natur zeitlebens die Grundlage von Ernst Kreidolfs reichem künstlerischen Schaffen.
Die Ausstellung Wachsen – Blühen – Welken bietet einen Einblick in die facettenreiche Pflanzenwelt von Ernst Kreidolf. Sie zeigt von wissenschaftlicher Neugier geprägte Studien, Blumendarstellungen, die das Wesen der Pflanze erfassen, und Originalillustrationen zu seinen Büchern, in denen die Verschmelzung von Naturbeobachtung und Phantasie gelingt.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Verein und der Stiftung Ernst Kreidolf sowie dem Kunstmuseum Bern.
Es erscheint ein Katalog.
Vom 23. Januar bis 17. April 2022 zeigt das Museum Rosenegg, Kreuzlingen, die Ausstellung «Ernst Kreidolf. Queerbeet».
Der Maler Robert Weise, der von 1901 bis 1906 in Gottlieben am Schweizer Ufer des Untersees lebte, ist heute kaum noch bekannt, seine Werke sucht man vergeblich in den Dauerausstellungen der großen deutschen Museen. Vor etwas mehr als hundert Jahren war das jedoch anders: Weise zählte damals zu den Mitgliedern der Münchner Künstlergruppe DieScholle; seine deutschlandweiten Erfolge trugen dazu bei, dass das kleine, idyllisch gelegene Fischerdorf Gottlieben Kunstliebhabern zum Begriff wurde.
Sein Lebensweg führte Robert Weise, ausgehend von Stuttgart, wo er 1870 in gutbürgerlichen Verhältnissen geboren wurde, über ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf und der Académie Julian in Paris 1896 nach München. Hier kam er in Kontakt mit einer Gruppe junger Maler, die der fortschrittlichen Zeitschrift Jugend nahestanden. Sie bevorzugten ein lebhaftes Kolorit, trugen die Farbe frei und mit sichtbarem Pinselstrich auf und schufen Kompositionen, die durch ihren dekorativen Flächenstil auffielen. 1899 schlossen sie sich zur Künstlergruppe Die Scholle zusammen, die den Aufbruch der Münchner Malerei zur Moderne markierte.
1901 zog sich Weise an den Bodensee zurück, wo er seine glücklichsten und ungestörtesten Schaffensjahre im Kreis von Künstlern und Schriftstellern wie Willi Hummel, Ernst Würtenberger, Emanuel von Bodman, Norbert Jacques und anderen erlebte. Den Kontakt nach München und Wartenberg bei Erding, wo er ein kleines Atelierhaus besaß, gab er jedoch nicht auf. 1906 wurde der Maler an die Kunstakademie Stuttgart berufen, 1913 übernahm er die Leitung der Naturklasse an der Weimarer Kunstschule. Die Darstellung von Natur und Landschaft beschäftigte Weise zeitlebens; daneben schuf er repräsentative Portraits, u. a. von Kaiser Wilhelm II. und dem württembergischen Herrscherpaar. 1919 übersiedelte Weise an den Starnberger See, wo er 1923 im Alter von nur 53 Jahren starb.
Die Wessenberg-Galerie Konstanz hat sich auf Spurensuche begeben und erinnert vom 18. September 2021 bis 9. Januar 2022 an den vielseitigen Maler.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Bildtexte:
Robert Weise: Frau in Bodenseelandschaft; 1904
Öl auf Leinwand; 104,3 x 90,8 cm
Städt. Wessenberg-Galerie Konstanz
Robert Weise: Selbstbildnis; ohne Jahr
Öl auf Holz; 50 x 41 cm
Privatbesitz
Robert Weise: Kaffeetafel am Waldrand; ohne Jahr
Öl auf Leinwand; 50 x 65 cm
Privatbesitz
Courtesy Kunsthandel Ron Krausz, München